Paul von Hindenburg in Ensheim

 

Reichskanzler Hindenburg

Ein Ereignis ganz besonderer Art für die Gemeinde Ensheim war wohl die Einquartierung des späteren Feldmarschalls und Reichspräsidenten Paul von Hinden­burg vor 120 Jahren im Ensheimer Pfarrhaus.

Hindenburg, damals noch Leutnant und Adjudant bei dem Major von Seegenberg, übernachtete vom 1. zum 2. August 1870 (deutsch-französischer Krieg) im Enshei­mer Pfarrhaus. Ebenso waren dort weitere fünf Soldaten und Pferde untergebracht. Der Ensheimer Pfarrer Kolb schrieb damals in die Pfarrchronik:

Vom 1. zum 2. August 1870 lag hier ein Bataillon vom 3. preuß. Garderegiment, dessen Kommandeur Major von Seegenberg und Lieutenant v. Hindenburg im Pfarrhaus logierten. Major von Seegenberg und Lieutenant von Hindenburg haben beim Pfarrer soupiert (gegessen)

Offensichtlich nachdem von Hindenburg zum Reichsmarschall avancierte und auch zur Wahl als Reichspräsident für 1925 anstand, erinnerte man sich im Enshei­mer Pfarrhaus an den hohen Übernachtungsgast. Der Pfarrer aus Ensheim zögerte auch nicht lange und schrieb am 23. Juni 1924 einen Brief an den Generalfeld­marschall nach Hannover, um sicher zu gehen, ob er auch derjenige war, der in Ensheim logierte.

Hindenburg antwortete dann am 18. Juli 1924 mit einem persönlichen Brief an den Ensheimer Ortspfarrer:

Euer Hochehrwürden danke ich sehr herzlich für die freundlichen Mitteilungen über meinen Aufenthalt in Ensheim. Ich war damals Adjudant des Majors v. See­genberg und erinnere mich noch ganz genau der überaus gastlichen Aufnahme im Pfarrhaus. Möge Gottes Segen allezeit auf dessen Bewohnern ruhen.

Gleichzeitig übersandte er dem Pfarrer ein Bild mit Widmung. Wegen der ehrenvollen Einquartierung hat die Gemeinde Ensheim den Platz vor dem Rathaus den Namen Hindenburgplatz gegeben. Heute heißt der Platz Brunnenplatz.

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